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Pro-Kopf-Verbrauch an
Geflügelfleisch
Der
Pro-Kopf-Verbrauch an Geflügelfleisch in der EU und in
Deutschland hat aufgrund von BSE und Schweinepest zugenommen.
Zwar sind in der Geflügelmast bislang derart drastische
Eingriffe des Gesetzgebers wie in der Eiererzeugung noch nicht
erfolgt, hier stellt sich vielmehr zunehmend die Frage nach
der in Deutschland geltenden Richtlinie des Verbraucherschutzes
auf importierte Ware.
Die
Verbrauchsgewohnheiten in der EU sind sehr uneinheitlich.
Am meisten Geflügelfleisch wird in Irland (36,0 kg/Kopf)
und in Portugal (32,0 kg/Kopf) verbraucht.
Finnland (14,5 kg/Kopf) und Schweden (13,5 kg/Kopf) bilden
das Schlusslicht. Deutschland liegt mit seinem auf 18,9 kg/Kopf
gestiegenen Verbrauch (Vorjahr 16,0 kg/Kopf) unter dem EU-Durchschnitt
von 23,6 kg/Kopf.
Pro-Kopf-Verbrauch
Eier
Der
Pro-Kopf-Verbrauch an Eiern in der EU liegt bei 223 Stück
und hat in den letzten Jahren leicht zugenommen. Die wenigsten
Eier werden in Portugal (150 Stück) und am meisten in
Italien (269 Stück) verzehrt. Deutschland liegt mit 222
Stück im EU-Durchschnitt. In Japan wurden 2001 zum Vergleich
331 Eier, in China und den USA je 260 Eier verbraucht.
In vielen Industrieländern ist in den letzten Jahren
eine Verschiebung weg vom Schalenei-Verbrauch, hin zum Verbrauch
in Form von Eiprodukten zu beobachten. Für die EU insgesamt
wird der Anteil der Eiprodukte am gesamtem Eierkonsum auf
über 20% geschätzt.
Die
zunehmende Nachfrage nach Eiprodukten ergibt sich aus der
wachsenden Bedeutung des fast-food Bereiches, einer geringeren
Transportempfindlichkeit sowie durch die Möglichkeit,
die Produktzusammensetzung je nach Bedarf und Verwendungszweck
zu ändern (z.B. nur Eiklar oder Eigelb, Cholesterinreduktion
etc.).
Eiererzeugung
In
der EU wurden 2001 knapp 95 Mrd. Eier produziert, davon 85%
in den führenden sechs Ländern
-
Frankreich (17,1 Mrd.)
-
Italien (16,8 Mrd.)
-
Deutschland (14,2 Mrd.)
-
Vereinigtes Königreich (11,2 Mrd.)
-
Niederlande (11,0 Mrd.) und
-
Spanien (10,7 Mrd.)
Starke Produktionszuwächse fanden 2001 im Vergleich zum
Vorjahr hauptsächlich in Italien (+15,1%) statt, während
in Deutschland die Eiererzeugung um 1,4% sank. Die Erzeugung
von Eiern ist von einer ausgesprochen hohen regionalen und
einzelbetrieblichen Konzentration geprägt, bei der wenige
vertikal integrierte agrarindustrielle Großunternehmen
den Markt dominieren.
In den letzten Jahren ist die Erzeugung von Eiern z.B. durch
die Dioxin-Krise in Belgien oder durch den Nitrofen-Skandal
in Deutschland immer wieder in die Schlagzeilen gekommen.
Aber nicht nur durch Skandale und die neue EU Richtlinie 1999/74/EG
"Festlegung von Mindestanforderungen zum Schutz von Legehennen"
steht die Eiererzeugung in der EU vor tief greifenden Veränderungen.
Auch
die weitere Liberalisierung der Agrarmärkte und die
bevorstehende Osterweiterung der EU werden die Aktivitäten
von Drittländern und Produzenten in den Beitrittsländern
auf dem deutschen Markt für Eier und Schlachtgeflügel
verstärken.
Selbstversorgungsgrad
Der
Selbstversorgungsgrad in der EU liegt seit Jahren knapp über
100%. Dabei hat Deutschland mit 74% den niedrigsten Selbstversorgungsgrad
und die Niederlande mit 250% den höchsten. Deutschland
hat damit absolut und relativ das größte Versorgungsdefizit
und ist einer der attraktivsten Absatzmärkte für
Eier und Eiprodukte weltweit.
Geflügelfleischproduktion
Der
überwiegende Teil der Geflügelfleischproduktion
in der EU entfällt auf Hähnchen- und Putenfleisch,
wogegen die Produktion von Enten- und Gänsefleisch nur
eine untergeordnete Rolle spielt. Die bedeutendsten Erzeuger
von Geflügelfleisch in der EU sind Frankreich, das Vereinigte
Königreich und Italien.
Innerhalb
der EU sind Frankreich, das Vereinigte Königreich, Italien
und Spanien die Hauptproduktionsländer. Hier werden rund
66% des Geflügelfleisches der EU produziert. Dabei wurde
die Produktion 2001 gegenüber dem Vorjahr in Frankreich
um 5,7% und in Italien um 1,4% eingeschränkt, währende
sie im Vereinigten Königreich um 3,3% und in Spanien
um 4,8% ausgedehnt wurde. In Deutschland fand ein Zuwachs
von 8,0% statt, während die Produktion in der EU insgesamt
nur um 0,3% zunahm.
Die
Geflügelfleischerzeugung der EU macht etwa 13% der Welterzeugung
aus. Der interne Handel der EU mit Geflügelfleisch wurde
in den letzten Jahren durch die Geflügelpest in Italien
und die damit verursachten Ausfälle geprägt. Dies
konnten andere Länder der EU für starke Exporte
nach Italien nutzen. Die Exporte der EU gingen auf 903.000
t gegenüber 2000 zurück während die Importe
auf 190.000 t anstiegen.
Mastgeflügelbestände
In
der EU konzentrieren sich die Mastgeflügelbestände
wie bei Eiern auf die sechs Mitgliedsländer
Die restlichen 15% der Mastgeflügelbestände verteilen
sich auf die übrigen neun Mitgliedstaaten der EU. Dabei
wurden die Mastgeflügelbestände nur im Vereinigten
Königreich (+6,5%) wesentlich aufgestockt, während
sie in Belgien/Luxemburg (-15,4%), Österreich (-20,2%)
und Finnland (-24,2%) stark reduziert wurden. In Deutschland
blieb der Bestand an Mastgeflügel nahezu konstant.
Selbstversorgungsgrad
Die
höchsten Selbstversorgungsgrade in der EU hatten im Jahr
2001 die Niederlande mit 210% und Dänemark mit 195%.
Das größte Versorgungsdefizit an Geflügelfleisch
besteht in Deutschland, das mit einem Selbstversorgungsgrad
von nur 63% den attraktivsten Absatzmarkt für so genanntes
Weißfleisch darstellt. Die gesamte EU hat einen Selbstversorgungsgrad
von 104%.
Tierhaltung
Die
Geflügelfleischerzeugung in der EU war in den letzten
Jahren geprägt von der Dioxinkrise im Jahr 1999, die
in Belgien ausgelöst wurde und das Vertrauen der Verbraucher
in die Produktqualität erschütterte.
Dabei
zeigte es sich, dass vor allem in Deutschland importierte
Ware von einer starken Kaufzurückhaltung betroffen
war.
Die nationale Präferenz für heimische Ware nutzt
die Geflügelwirtschaft durch entsprechende Kennzeichnung.
Führende deutsche Vermarkter von Hähnchen- und Putenfleisch
begnügen sich nicht mit der Kennzeichnung der Ware mit
den "drei D" (Schlupf, Mast und Schlachtung in Deutschland),
sondern stocken auf "fünf D" auf. Damit wird
zusätzlich dokumentiert, dass auch Elterntiere und Futter
aus Deutschland kommen.
Diese
Kennzeichnung, welche die Assoziation "deutsch gleich
gut" nutzt, kann aber nur dann nützen, wenn sie
durch die Realität bestätigt wird.
Ferner
wurde der interne Handel der EU mit Geflügelfleisch in
den letzten Jahren durch die Geflügelpest in Italien
und die damit verursachten Ausfälle geprägt. Dies
konnte z.B. Frankreich für starke Exporte nach Italien
nutzen.
Aufgrund
der BSE-Problematik konnte Geflügelfleisch im Wettbewerb
zwischen den einzelnen Fleischarten weiter Marktanteile gewinnen,
denn die Produktion von Geflügel, insbesondere von Hähnchen,
kann sich rasch dem Bedarf anpassen.
Hygienische
Mängel, wie sie in verschiedenen Mitgliedstaaten festgestellt
wurden, sind im Interesse der Verbraucher und der Tiere und
letztendlich auch der Branche abzustellen.
Auch
eine aktivere und nicht nur abwehrende Rolle der Geflügelwirtschaft
im Tierschutz wäre dem Image der Produkte förderlich.
Im Interesse weitgehend einheitlicher Wettbewerbsbedingungen
in der EU sind hier gesetzliche Regelungen notwendig, in
denen Tierschutz und Tiergesundheit berücksichtigt
werden. Ein einheitliches Niveau in allen Produktionsbereichen
ist notwendig, um Mindeststandards nach außen glaubhaft
vertreten und im internationalen Handel bestehen zu können.
Legehennenbestände
In
der EU konzentrieren sich die Hühnerbestände hauptsächlich
auf die sechs Mitgliedstaaten
Die restlichen 15% der Hühnerbestände verteilen
sich auf die übrigen neun Mitgliedstaaten der EU. Dabei
wurden die Hühnerbestände 2001 gegenüber den
Vorjahr nur im Vereinigten Königreich (+6,7%) wesentlich
aufgestockt, während sie in Belgien/Luxemburg (-15,6%),
Österreich (-19,7%) und Finnland (-24,2%) stark reduziert
wurden. In Deutschland blieb der Bestand an Hühnern nahezu
unverändert.
Tierhaltung
Der
innergemeinschaftliche Wettbewerb mit Ware unterschiedlicher
regionaler und/oder produktionstechnischer Herkunft wird stark
beeinflusst von den regional durchgesetzten Produktionsauflagen
und den Informationen, die dem Verbraucher über die Ware
vermittelt wird.
So
befürchtet z.B. die dänische Geflügelwirtschaft
Nachteile im innergemeinschaftlichen Wettbewerb, der aus
einer länderweise unterschiedlichen Durchführung
der Richtlinie 1999/74/EG resultiert. Schon
bisher ging Dänemark über die alten Bestimmungen
hinaus und verlangte 600 cm² statt der bisherigen 450
cm² Käfigfläche je Henne. Durch ein Programm
zur Minimierung der Salmonellenbelastung bei Eiern und Geflügelfleisch
ergaben sich weitere Belastungen für dänische
Erzeuger.
In
Dänemark fordern Tierschützer vehement und wirkungsvoll
die Abschaffung der Käfighaltung. Deshalb wurde mit
staatlicher finanzieller Umstellungsunterstützung der
Anteil der Käfighaltung in den letzten Jahren auf unter
zwei Drittel gesenkt. Damit
hat Dänemark den höchsten Anteil alternativer
Haltungen in der EU. Parallel hierzu nahm die dänische
Gesamtproduktion ab.
Nach
einer Veröffentlichung der EU Kommission hat sich der
Anteil alternativ gehaltener Hennen in der EU von 6% 1997
auf 8% 1998 erhöht, dabei ist die Freilandhaltung vor
der Bodenhaltung die wichtigste Haltungsform. Für 1999
werden folgende Gesamtanteile an alternativen Haltungsformen
genannt:
Alternative Haltungsformen haben in den südlichen Ländern
Portugal, Spanien, Italien und Griechenland mit einem Anteil
von 5% und weniger keine Bedeutung. |