Gattung
Chelodina
Die acht Arten dieser Gattung sind als australische Halswender-Schildkröten
bekannt. Sie leben auf Neu-Guinea und in Australien. In Gebieten,
die zu manchen Jahreszeiten austrocknen, vergraben sich einige Arten
tief im Bodenschlamm von Lagunen und Sümpfen. Dort verbringen sie
die Trockenzeit im Ruhestadium und warten auf den nächsten Regen.
Wenn
sie gezwungen sind, Trockengebiete zwischen den Lagunen zu überqueren,
wandern sie grundsätzlich nachts. Dabei hilft ihnen die Fähigkeit,
Wasser in ihrem Analsack zu speichern. Diese Fähigkeit haben auch
einige Landschildkröten, die in Wüstengebieten wohnen.
Gattung Emydura
und Gattung Elseya
Die fünf Arten der Spitzkopfschildkröten (Gattung Emydura)
und drei Arten der Elsya-Schildkröten besitzen kürzere Hälse als
die oben beschriebenen. Sie bewohnen Australien und Neuguinea hauptsächlich
im Fließwasser und sind ausgezeichnete Schwimmer. Wie viele andere
Bachbewohner sieht man sie am frühen Morgen häufig beim Sonnenbaden.
Sie liegen dann neben- und übereinander am Ufer und stürzen bei
der geringsten Störung sofort ins Wasser.
Pseudemydura
umbrina
Im
Südwesten Australiens, in der Nähe der Stadt Perth, lebt die seltenste
und am stärksten bedrohte Schildkröte überhaupt: die Falsche Spitzkopfschildkröte
(Pseudemydura umbrina). Vermutlich sind in der Wildnis nicht
einmal mehr 20 dieser kleinen Tiere am Leben. Ein Zuchtprogramm
im Zoo von Perth brachte jedoch bemerkenswerte Erfolge. Sollte es
gelingen, den ursprünglichen Lebensraum vor Räubern und menschlichen
Übergriffen zu schützen, ließe sich die Wildpopulation aus dem Bestand
der Zucht ergänzen.
Chelidae
In
der südamerikanischen Familie Chelidae findet man sowohl
Gruppen mit einem schlangenähnlichen als auch mit einem kurzen Hals.
Gattungen: Hydromedusa, Phrynops, Acanthochelys.
Acanthochelys
pallidipectoris
Die
Sporen-Plattschildkröte (Acanthochelys pallidipectoris) trägt
bemerkenswerter Weise lange, hornige Sporne an den Oberschenkeln.
Platemys
platycephala
Die
Rotkopf-Plattschildkröte (Platemys platycephala) bewohnt
die seichten, langsam fließenden Gewässer der Regenwälder. Ihre
gelb-orange-braun leuchtende Färbung löst die Umrisse auf und tarnt
so die Schildkröte auf dem Laub bedeckten Waldboden oder Flussbett.
Chelus
fimbriatus
Eine
ähnliche Wirkung erreicht die Fransenschildkröte (Chelus fimbriatus).
Ihr Panzer ist flach und mit zahlreichen Erhöhungen versehen, so
dass sie wie ein Stück Baumrinde aussieht. Zudem wirken Kopf und
Hals mit ihren seitlichen Hautlappen wie ein abgefallenes Blatt.
Fische erkennen sie nicht als Beutegreifer und schwimmen arglos
bis dicht an ihr Maul. |