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Wasserschildkröten
leben überall auf der Welt, in Salzwasser und in Süßwasser, aber
auch in Sümpfen, Feuchtgebieten und sumpfigen Wäldern
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Ihre
Vorfahren lebten noch vor den Dinosauriern. Die meisten Wasserschildkröten
bewegen sich an Land (wie auch die Landschildkröten) sehr langsam
und schwerfällig. Ihre Beine können den Körper nicht besonders gut
tragen, ein großer Teil ihres Gewichts schleift auf dem Boden.
Die
meisten weiblichen Schildkröten legen ihre Eier in Gruben, die sie
in Sand oder Erde scharren. Durch Sonnenwärme werden die Eier ausgebrütet.
Die
grüne Meeresschildkröte schwimmt Hunderte von Kilometern weit, um
ihre Eier dort zu legen, wo sie selbst zur Welt kam. Nach zwei bis
drei Monaten schlüpfen die Jungen, kriechen ans Licht und laufen
direkt zum Meer. Viele überleben diesen Weg nicht. |
Meeresschildkröten
Familie Cheloniidae (Unterordnung Cryptodira,
Halsberger) mehr hier |
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Die
sieben Arten der Meeresschildkröten sind die letzen Überlebenden
einer wesentlich umfangreicheren Gruppe. Alle
Tiere besitzen einen recht flachen Panzer, der vollständig von Hornplatten
bedeckt ist. Stets sind die Vordergliedmaßen stärker entwickelt
als die hinteren, was sie von den Süßwasserformen unterscheidet.
Durch größere Lücken sowohl im Rücken- als auch im Bauchpanzer ist
der Knochenpanzer weniger kräftig. Trotzdem büßt dieser Bau die
Stabilität und Stützkraft nicht ein, denn die Lücken sind von einer
bindegewebigen Haut ausgefüllt, die wiederum von Hornplatten bedeckt
werden.
Häufig
nehmen sie an der Wasseroberfläche Sonnenbäder und ruhen sich auf
treibenden Algenfeldern oder in dem seichten Wasser, das bei Ebbe
in den Korallenriffen zurückbleibt, aus. Meeresschildkröten
verlassen das Wasser nur zur Eiablage.
Die
Instinkthaltung, Ihre Eiablage am Ort des eigenen Schlüpfens vorzunehmen,
ist den Tieren zum Verhängnis geworden. Die Menschen stellten sich
auf ihre Ankunft ein, was dazu führte, dass Meeresschildkröten an
vielen Brutgebieten bereits ausgerottet sind und ihr Fortbestand
auf der ganzen Welt bedroht ist.
- Die
Suppenschildkröten (Gattung Chelonia) und die Bastardschildkröten
(Lepidochelys olivacea) werden wegen ihres Fleisches gejagt
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Die Hornschilder der Echten Karettschildkröte (Eretmochelys
imbricata) weisen wunderschöne Marmor- oder Flammenmuster
auf, so dass sie für Schmuckstücke begehrt sind, was sie an den
Rand der Ausrottung getrieben hat
- Leider sind alle
Tiere dieser Familie vom Aussterben bedroht. Hierzu mehr bei der
Unechten
Karettschildkröte, die der größte Vertreter dieser Familie
ist.
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Klappbrust-
und Moschusschildkröten
Familie Kinosternidae (Unterordnung
Cryptodira,
Halsberger)
mehr hier |
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zur Postkarte |
Zu
dieser Familie gehören kleine Wasserschildkröten, deren Vorkommen
auf Nord- und Südamerika beschränkt ist. Die durchschnittliche Panzerlänge
beträgt zwischen 15 und 20 cm. Alle Arten besitzen einen
soliden Rückenpanzer, der häufig drei Längskiele aufweist. Mit Hilfe
zweier Scharniergelenke lässt sich der vordere und hintere Bereich
so hochbiegen, dass die Schildkröte ihren Panzer ihren Panzer vorn
und hinten vollständig schließen kann (bei manchen Arten ist dies
allerdings nur beschränkt möglich).
- Am
besten bekannt ist wohl die Gattung der Klappschildkröten (Kinosternon),
deren 15 Arten von Nord- über Mittelamerika bis zum Norden
von Südamerika verbreitet sind. In den meisten Fällen handelt
es sich um unauffällige, braune Tiere. Insbesondere die kleineren
Arten erklimmen zum allmorgendlichen Sonnenbaden auch Büsche und
sogar Bäume, die am Wasser wachsen.
- Die Moschusschildkröten
(Sternotherus) bilden eine zweite Gattung, die nur vier
Arten umfasst. Der Bauchpanzer ist bei diesen Tieren reduziert.
Wegen des strengen, moschusartigen Geruchs, den gefangene Exemplare
verbreiten, werden sie auch als "Stinkschildkröten"
bezeichnet. Ein normales Gelege umfasst bei ihnen nur ein bis
fünf Eier.
- Die Kreuzbrust-Schildkröten
(Gattung Staurotypus), die in Mittelamerika heimisch sind,
haben ein zum Kreuz reduzierten, kräftigen knöchernen Bauchpanzer.
Mit ihrem scharfen Hornschnabel an ihrem großen Kopf können sich
die kleinen Tiere sehr wirkungsvoll verteidigen.
- Die Großkopf-Schlammschildkröte
(Claudius angustatus), deren Panzer gerade mal 15 cm
misst, trägt auch einen eindrucksvollen Schnabel. Er kann zwar
nicht in den Panzer zurückgezogen werden, allerdings umso vehementer
zuschnappen und schmerzvolle Wunden verursachen. Außerdem stößt
sie auch noch ein übelriechendes Sekret aus.
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Körperpflege |
Wundersamer
Kosmetiksalon für Meeresschildkröten
"Schildkrötenhaus"
nennt man einen Ort auf dem Meeresgrund, zu dem Schildkröten schwimmen,
um sich von kleinen Fischen putzen zu lassen.
Die
Schildkröten kommen regelmäßig hierher und sitzen geduldig mit geschlossenen
Augen (manche können stundenlang unter Wasser bleiben, ohne einmal
Luft zu holen) und eingezogenen Flossen still, während Fischlein
ihnen den Panzer sauber fressen. Manchmal
recken sie genüsslich den Kopf hervor, um sich auch den Nacken säubern
zu lassen. Eine angenehme Art der Symbiose.
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Geschichten |
Adelitas erstaunliche
Reise
Wissenschaftler
der Universität Arizona, USA, brachten am Panzer der Meeresschildkröte
Adelita einen winzigen elektronischen Sender an. Am 10. August
1996 setzten sie das Tier in der Nähe der Stadt Santa Rosalita in
Mexiko ins Meer. Mit dem Sender konnten sie den Weg der Schildkröte
verfolgen. Um Neujahr befand sich Adelita nördlich von Hawaii, und
am 31. Juli 1997 endete ihre weite Reise in Japan - 15.000 km
von Mexiko entfernt.
Schildkröte als Retter
Im
März 1991 fiel von einem Frachter aus Südkorea ein Seemann über
Bord. Sechs Stunden lang konnte er sich am Panzer einer großen Wasserschildkröte
festhalten, bis er schließlich von seinen Kollegen gerettet wurde.

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Schöpfungs-Geschichte |
Wasserschildkröten
in Glauben und Religion
Viele
Naturvölker glauben, dass die Erde auf dem Rücken einer Schildkröte
geboren wurde. Einige Indianerstämme bezeichnen Nordamerika als
"Schildkröteninsel".
Ihre
Legenden erzählen, dass die Erde einmal ganz mit Wasser bedeckt
war. Da trug eine große Schildkröte Erde auf ihrem Rücken aus dem
Wasser, damit die Menschen festen Boden hatten, auf dem sie sicher
leben konnten.
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Schildkröten
in Not
Rettungsring
für Meeresschildkröten: Hunderttausende Meeresschildkröten
sterben jedes Jahr als "ungewollter Beifang" der Fischerei.
Eine neue Fangmethode könnte neun von zehn Tieren retten. Link
zu vistaverde
Papst
soll ein Machtwort sprechen: Meeres-Schildkröten sind keine
Fastenspeise!
Link
zu Vistaverde |
Traurige
Situation
Man
jagt die Schildkröten wegen ihres Fleisches, ihrer Panzer und ihrer
Eier, fängt sie aber auch, um sie als Haustiere zu verkaufen. Heute
stehen viele Arten unter Naturschutz. Trotzdem lassen sich viele
Länder von diesen Schutzgesetzen nicht beeindrucken. Die AgA
organisiert seit Jahren an wechselnden Standorten die weltgrößte
Artenschutzausstellung "Artenschutz ist Menschenschutz",
die Unterstützung von Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften
vermisse man aber dabei.
ITB
2002: Aufruf zum Boykott derjenigen Urlaubsziele, die Lebensraum
vernichten. Günther Peter von der Aktionsgemeinschaft
Artenschutz e.V. (AgA) bemängelt vor allem auch die immer
schlimmer werdende Situation der Meeresschildkröten weltweit,
deren Niststrände durch oft unkontrollierte oder illegale Bebauung
mit Hotelanlagen, durch Bootsbetrieb, Wassersport und Meeresverschmutzung
immer mehr zerstört würden.
Ganz
schlimm sei die Situation der Meeresschildkröten im Mittelmeer.
Peter nennt dabei Zakynthos in Griechenland und Dalyan in der Türkei
und viele Strände mehr. Die Situation habe sich Jahr für
Jahr mehr verschlechtert. Peter fordert dabei einen Touristenboykott
gegen diese Orte und fordert die Veranstalter auf, dies zu unterstützen,
wie einst TUI dies in Zakynthos getan hat.
Die
EU und Deutschland hätten zwar viel Geld für den Schutz
dieser Tiere ausgegeben, aber sich nicht um die Kontrolle gekümmert.
So kämpft die AgA schon seit etwa 15 Jahren für die Durchsetzung
eines Marine-Nationalparks in Zakynthos und für die bessere
Schutzmaßnahmen in der Türkei.
Ein
Boykott, so Peter, sei die wirkungsvollste Maßnahme, um Verständnis
für die über 250 Millionen Jahre alte Tierart durchzusetzen.
Dies, so Peter, beziehe sich auch auf andere Reiseländer, die
Massenabschlachtungen von geschützten Tieren bewusst organisieren.
Hier zur
Situation bei der Karett-Schildkröte |
Spaziergang
durch die
tierdach-Schildkrötenseiten |
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tierdach.de
- die Tierlobby. Tierportraits,
Tierschutz, Tierrechte - News, Linktipps, Service.
Für die Tiere ohne Lobby.
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