Hamster sind lehmgelb,
schwarz und weiß gescheckte Nagetiere. Es gibt aber die verschiedensten
Arten mit allerlei Farbspielen: manche sind ganz schwarz, andere
schwarz mit weißer Kehle und grauem Scheitel oder blass graugelb
mit dunkelgrauer Unterseite.
Sie sind 30 cm
lang, plump und kurzschwänzig. Verwandt sind sie mit den Goldhamstern
(Gattung Mesocricetus) Nordsyriens. Der Hamster hat viele
Feinde, vor allem Iltis und Wiesel, aber auch Bussarde, Eulen und
Raben.
Hamster können mit
ihren Knopfäuglein nur schlecht sehen, deshalb orientieren sie sich
hauptsächlich nach ihrer Nase. Sie können die verschiedensten Gerüche
exakt einordnen. Über Duftdrüsen markieren sie ihr Revier und verständigen
sich über diese Markierungen auch mit anderen.
Lebensraum
Sie sind verbreitet
vom Ob (Sibirien) bis zum Rhein. Hamster bevorzugen fruchtbare Getreidefelder,
hier können sie ihre Höhlen bauen und Nahrung finden. Ein mäßig
fester, trockener aber fruchtbarer Boden ist die Hauptbedingung
für sein Wohlbefinden. Wichtig für ihn ist, dass seine Höhlen dauerhaft
halten, deshalb meidet er sandige und wasserreiche Gegenden. In
zu festen oder gar steinigen Böden muss er sich zu sehr anstrengen,
deshalb meidet er auch Gebirge und Wälder.
Hamsters Höhle
Man
erkennt den Hamsterbau leicht an dem Erdhaufen, der vor der Ausgangsröhre
liegt und gewöhnlich mit Spreu und Hülsen bestreut ist. Seine Baue
bestehen aus einer großen Wohnkammer, die er in einer Tiefe von
1 - 2 m anlegt, einer schrägen Ausgangs- und einer senkrechten
Eingangsröhre.
Durch
Gänge steht diese Wohnkammer mit dem Vorratsraum in Verbindung.
Das Fallloch geht immer senkrecht in die Erde, der Hamster fällt
jedoch nicht in die Kammer ein, sondern biegt sich nach unten hinein.
In dem Gang, der zum Schlupfloch führt, weitet sich kurz vor der
Kammer eine Stelle aus, die das saubere Tier als Toilette benutzt.
Wenn
es Anfang Oktober kalt wird, bereitet sich der Hamster auf seinen
Winterschlaf vor. Dazu verstopft er das Schlupfloch von der Kammer
so dicht wie möglich mit Erde. Er vermauert sein Fallloch von innen
heraus. Wenn die Zeit es zulässt oder er Frost fürchtet, gräbt er
sich ein tieferes Nest und tiefere Kornkammern als bisher und lagert
hier seine Vorräte. Das Lager wird mit feinstem Stroh dicht ausgepolstert.
Mutiges Tier
Wenn
er überrascht wird, erhebt er sich augenblicklich auf die Hinterbeine
und lässt dabei die Vorderbeine herabhängen.
Er
starrt auf den Gegenstand, der ihn in Aufregung versetzt, scharf
an und ist augenscheinlich bereit, bei jeder sich bietenden Gelegenheit
auf ihn loszufahren und von seinen Zähnen Gebrauch zu machen.
Er
wehrt sich gegen jedes Tier, das ihn angreift, und zwar bis zum
bitteren Ende. Ungeschickten Hunden gegenüber bleibt er oft Sieger.
Erst fleißig, dann faul
Sobald
die Körner reifen, sind die Hamster sehr emsig. Jeder schleppt backentaschenweise
Nahrung in den Bau: bis zu 50 g Ernte pro Gang, bis zu einem
Zentner an Körnern gelangen nach und nach in seinen Bau. Wenn Hamster
ungestört sind, arbeiten sie auch am Tage, sonst in der ersten Hälfte
der Nacht und dann wieder vor Sonnenaufgang.
Er
biegt mit den Vorderhänden die hohen Halme um, schneidet mit einem
Biss die Ähre ab und fasst sie mit den Pfötchen. Durch geschicktes
Drehen entkörnt er die Ähren und verstaut die Beute in seinen Backentaschen.
Bevor
er seinen Winterschlaf hält, frisst sich das Tier fett und legt
sich zusammengerollt nieder. Er erwacht, sobald die Erde aufgetaut
ist, oft schon im Februar, sicher im März. Er öffnet seine verstopften
Löcher nicht sofort, sondern hält sich still im Bau auf und zehrt
von seinen eingetragenen Vorräten.
Geschickte
Vorderfüßchen
Der Hamster ist mit seinen Vorderfüssen sehr geschickt und kann
sie fast wie Hände benutzen. Mit ihnen führt er die Nahrung zum
Mund, mit ihnen hält und dreht er die Ähren, die er enthülsen will,
um die Körner in seinen Backentaschen zu speichern, und mit ihrer
Hilfe bringt er auch seinen Pelz in Ordnung. Dazu setzt sich auf
die Hinterbeine und beginnt, sich eifrig zu lecken und zu putzen. |