Die
Bewegungen des Faultiers sind extrem langsam. Es gilt als das langsamste
Säugetier der Erde. Im Geäst der Baumkronen bewegt es sich mit einem
Tempo von durchschnittlich 0,27 km/h (ca. 270 m pro Stunde).
Um
ein Bein vor das andere zu stellen, braucht es bis zu 1 1/2
Minuten. Am Boden auf dem Bauch liegend können sie sich mühsam vorwärts
ziehen, wobei sie für 120 bis 200 m eine Stunde brauchen. Im
Wasser erweisen sie sich jedoch als recht gute Schwimmer.
Das
Faultier
bewegt sich so langsam, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen
und dementsprechend weniger fressen zu müssen. Die Muskulatur
ist nur halb so stark ausgebildet wie bei den meisten anderen Säugetieren.
Es kann eine ganze Woche dauern, bis ihre Nahrung durch das Verdauungssystem
gewandert ist. Der dicke Pelz verringert den Wärme- bzw. Energieverlust.
Der
Bummler und sein Baum
Dreizehenfaultiere
sind Nahrungsspezialisten: Sie leben fast ausschließlich von den
Blättern des Cecropia-Baumes. Diese Baumart ist eine der wenigen
im Regenwald, die sich nicht vor Pflanzenfressern geschützt hat
(z.B. durch Blattgifte).
Faultiere
fressen den Baum aber niemals kahl, denn meistens hängen sie energiesparend
im Geäst. Damit nicht auch andere Tiere die vorzüglichen Blätter
in ihren Speiseplan einbauen, wohnen in der Cecropia noch jede Menge
Azteka-Ameisen.
Sie
schützen den Baum vor Laubfressern aller Art und sind berühmt-berüchtigte
Beißer, die auf alles losgehen, was sich ihrer Behausung nähert.
Faulheit
macht Freunde
Faultiere
allerdings bewegen sich so langsam, dass sie von den Ameisen überhaupt
nicht als Feinde erkannt werden, deshalb werden sie auch nicht gebissen.
Wenn Faultiere schlafen (rund 15 Stunden am Tag), hängen sie
in den Ästen der Bäume. Sie benötigen kein Nest oder einen anderen
festen Schlafplatz. Sie schützen sich, indem sie Kopf und Beine
zu einer Kugel zusammenziehen. In dieser Stellung schlafen sie sicher
und geschützt. Durch ihr Haarkleid mit dem leicht grünlichen Schimmer
sind die Tiere in den Baumwipfeln sehr gut getarnt.
Gemütlicher
Gastgeber
Der
grünliche Schimmer rührt von Algen, die sich im Fell des Faultiers
ansiedeln. Diese Algen locken eine Schmetterlingsart, den Kleinen
Zünsler, an, der seine Eier im Fell ablegt. Wenn
die Schmetterlingsraupen schlüpfen, weiden sie die Algen ab. Die
Schmetterlingsraupen wiederum locken eine Ameisenart (Formicidae)
an, da sie zur bevorzugten Nahrung der speziellen Ameisenart gehören.
Somit ist das Faultier ein großzügiger Gastgeber und hat reichlich
Untermieter in seinem Pelz. |